10 Tipps gegen lästige Schweißflecken beim Tanzen

(Anmerkung: dies ist ein Artikel aus 2015, der leicht upgedatet wurde.)

Stellen wir gleich eines vorweg klar: Schweiß und Tanz gehören zusammen.
Achtung Breaking News im Anflug:
Beim Tanzen bewegt man sich (na hoffentlich) und dadurch schwitzt man.
Ich bin ganz alleine draufgekommen. Jahrelange Beobachtung und Selbstversuche. 😃

Wo ist dann überhaupt ein Problem? Na ja, beim Tanzen spielen verschiedene Komponenten mit: Optik bzw. Ästhetik, Wohlgefühl, Hygiene, um nur ein paar von ihnen zu erwähnen. Wenn wir aber voller Schweißflecken sind und keine Maßnahmen dagegen unternommen haben, könnte sich das auf den Verlauf eines Tanzabends auswirken.

Das ist jetzt kein Grund zu verzweifeln, wenn man vielleicht überdurchschnittlich schwitzt. Willkommen in meiner Welt. Ich schwitze ordentlich. Bin quasi ein Schwitzer. Das ist weder besonders gut noch schlecht. Es ist einfach so. Aber man kann etwas tun, damit es nicht aus dem Flugzeug sichtbar wird. 😉

Moment mal, zuerst schreibst du, Tanzen und Schwitzen gehören zusammen und jetzt ist es auf einmal nicht mehr cool?
Genau! Schwitzen gehört dazu, aber es ist nicht cool, wenn man es offensichtlich sieht und vor allem spürt. Ganz genau.
Okeeeeey… Wiesoooo?
Weil wir TänzerInnen dazu neigen, aufgrund des ersten Eindruckes uns zu entscheiden, ob wir mit jemanden tanzen wollen oder ihn oder sie eher vermeiden wollen. Ein voll verschwitzter Körper (und Kleidung) gehören nun mal zum ersten Eindruck dazu. Punkt.

Wenn wir uns darüber Gedanken machen und etwas dagegen tun, könnte sich das sehr positiv auf unser Tanzverhalten äußern. Wie?

Ein Beispiel…

Es stehen zwei Tanzherren am Rande der Tanzfläche. Eine tanzmotivierte Dame nähert sich den beiden, um einen von ihnen zum Tanz aufzufordern. Sie kennt beide noch nicht, also weiss sie nicht, wie gut sie tanzen. Einer wirkt frisch angezogen und sogar eventuell gut riechend (Lottosechser!), der andere steht mit einem klatsch nassen Hemd da und es tropft im der Schweiß von der Stirn runter, weil er gerade durchgetanzt hat.
Wen fordert sie zum Tanzen auf?

Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Wie gesagt, Schweiß und Tanz gehören zusammen. Aber es ist einfach ein Fakt, dass es für unsere Mitmenschen nicht unbedingt das Angenehmste ist, wenn wir sie komplett durchnässt sehr nahe an uns heranführen und uns in einem engen körperlichen Kontakt zusammen bewegen (müssen).

Es gibt angenehmere Momente, oder? Man kann eben etwas dagegen tun…

Corona-Zeit Update:
Speziell in der heutigen unsicheren Zeit sind wir sehr auf Hygienemaßnahmen jeglicher Art sensibilisiert. Wir sind besonders wählerisch geworden, mit wem wir in einen näheren Kontakt treten, sprich mit wem wir tanzen.
Ob man mit unterschiedlichen Partner*innen momentan tanzt oder nicht ist grundsätzlich egal. Die Frage der Hygiene ist präsenter denn je und für uns Social Dancer noch mehr.

Ich werde jetzt in den kommenden Zeilen meine eigene Strategie mit dir teilen, wie ich (zumindest die meiste Zeit) es schaffe, möglichst lang an einem Tanzabend „frisch und trocken“ auszusehen. Einige von ihnen sind eh klar, aber ein paar sind vielleicht neu für dich. 😉

Ready? Go!

1. Ein Schweißtuch dabei haben

Ohne dieses Wunderding gehe ich nie tanzen!
Dadurch kann ich Nächtelang durchtanzen und halte mich (zumindest das Gesicht und den Nacken) über längere Distanzen immer wieder trocken. So einfach und so wirkungsvoll.
Wir Jungs nehmen es immer in die hintere Hosentasche. Die Ladies können es immer in der Handtasche mitnehmen. Wenn ich dieses Wundermittel nicht bei mir habe, heisst es einfach, dass ich immer wieder längere (Trocken)Pausen unternehmen muss.
ICH MAG KEINE PAUSEN BEI DEN SOCIALS!

2. Immer Unterhemd bzw. mehrere Schichten tragen

Ich trage immer ein atmungsaktives Unterhemd. Immer.
Wenn ich tanzen gehe dann erst recht. Für mich ist das einfach Pflicht. Ich fühle mich sehr viel wohler dabei. Das gilt natürlich mehr für die Herren, weil es für die Damen oft nicht möglich ist, irgendeine Art Unterhemd zu tragen. Aber für die Herren schon. Idealerweise ist es ein atmungsaktives Unterhemd. Das trage ich immer beim Tanzen. Es hält die Haut trocken und saugt sich nicht mit dem Schweiß voll an. Man muss aber sehr gut aufpassen, ob der Stoff geruchsresistent ist. Das ist wahrscheinlich, nach den Tanzschuhen, die wichtigste Investition eines Tanzherren, was die Kleidung angeht, meiner Meinung nach.

Ich verwende noch einen kleinen Trick. Ich trage oft Hemden, die ich nicht ganz zuknöpfe und wenn ich ein Untershirt trage sieht man es drunter. Ich zumindest mag nicht, dass mein Untershirt rausschaut. Deswegen habe ich viele meiner atmungsaktiven Shirts selber mit der Schere etwas tiefer rausgeschnitten. Funktioniert super!

Ich halte aber nicht viel davon, wenn man nur ein Transtex T-Shirt trägt und nichts drüber… Es ist natürlich eine Geschmacksache und ich will hier kein Stilberater werden, aber irgendwie sind diese Dinger gar nicht stylisch und fassen sich auch nicht besonders toll an. Besser gleich ein fesches Shirt nochmal drüberziehen. 😉
Ich weiß von vielen Damen, dass sie diese Shirts als alleiniges Oberteil an den Herren gar nicht mögen. Aber immer noch besser als ein hauchdünnes Hemd, dass sich sofort mit Schweiß ansaugt. 😉

Es gibt unterschiedlichste Arten von Atmungsaktiver Unterwäsche. Man sollte vor allem darauf achten, dass sie nicht nach kurzer Zeit anfängt zu miefeln. Dazu neigen die Teile mit Polyester-Anteil. Finger weg davon.
Diese Art Wäsche kann auch sehr teuer werden. Das muss aber wirklich nicht sein. Um ehrlich zu sein, die meisten meinen Untershirts habe ich beim Hofer/Aldi gekauft! Es gab vor Jahren eine tolle Serie aus einem Supermaterial. Manchmal erwische ich es gerade und kaufe noch ein paar dazu. Sie halten auch eeeeewig! Kosten auch nicht mehr als 15€ pro Stück.

3. Ein Sakko oder Gilet tragen

Das gilt eher für die Herren. Gilet und Sakko sind einfach so stylisch und Männer sehen darin super aus.
Ja, es wird uns vielleicht warm beim Tanzen, aber sonst ist es auch warm, oder etwa nicht? Der Unterschied lässt sich schnell verkraften, weil es für unsere Damen viieeeeeeeel angenehmer ist. Oder, Ladies?
Gilet ist natürlich eine viel leichtere Variante als ein Sakko und ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit, aber ein Sakko ist wahrscheinlich das beste Mittel gegen Schweißflecken. Und habe ich schon gesagt, dass wir dabei noch besser aussehen? 😃

Zum Thema Bewegungsfreiheit – ich lege beim Sakkokauf sehr viel Wert darauf, ob das Material Stretch ist. Das trägt zur viel besseren Bewegungsfreiheit bei und sieht auch besser am Körper während des Tanzens aus. Wer kennt nicht diese Berge von Stoff im Schulterbereich, wenn wir Jungs die Arme leicht anheben.

Ein kleiner Tipp noch hier: vermeide Sakkos mit empfindlichem Futterstoff. Dieser kann schnell zu miefeln anfangen, da es manchmal aus einem billigen Polyesterstoff besteht. Das ist eine Falle!
Am besten fürs Tanzen eignen sich Sakkos ohne Futter!

4. Keine Klamotten aus hauchdünner Baumwolle tragen

Wähle weise den Stoff, aus dem deine Kleidung gemacht ist. Sehr dünne Baumwollstoffe tendieren sich sehr schnell mit dem Schweiß anzusaugen und werden dadurch schnell klatsch nass. Es ist immer besser etwas festere Stoffe zu nehmen.
Die brauchen viel länger, bis man ihnen ansieht, dass sie durchnässt sind. Aber das betrifft auch Hosen. Ich habe einige dünne eher engere Sommerhosen, die ich beim Tanzen gar nicht tragen mag, weil man ihnen die Schweißflecken sehr schnell ansieht.

5. Feinstrick Kleidungsstücke eignen sich am besten

Ich trage besonders gerne zum Tanzen leichte Feinstrick-Polos. Diese schauen bei jedem Mann gut aus, sind leger-elegant, wirken feiner als normale Baumwollpolos, passen zu den meisten Hosen oder Sakkoarten und das wichtigste – diesen Stoffen sieht man die Schweißflecken so gut wie nie an.

Es gibt natürlich unterschiedliche Stoffe (und empfindliche Farben, siehe unten), aber ich habe ein paar Klassiker vom Zara und co. (also nichts teueres) die ich seeeeehr gerne zum Tanzen trage, da sie einfach immer wie frisch angezogen wirken. Egal wie lange man getanzt hat. Suuuuper praktisch, die Teile!
Für die Damen ist dieser Stoff genauso gut geeignet.
Der Feinstrick ist einfach DER Gewinner in der Kategorie schweißunempfindliche Stoffe. 

6. Die Farbe der Kleidung berücksichtigen

Das fällt vielen Leuten nicht auf, aber z. B. einem hellroten Hemd siehst du die Schweißflecken viel eher an als einem sehr dunklen (oder ganz weißem) Hemd. „Pastellige“ Farben sind da besonders anfällig, vor allem dann, wenn der Stoff auch noch aus einer dünnen Baumwolle besteht. Ui!

Allerdings besteht bei schwarzen Klamotten die Gefahr, dass die Bakterien nicht ganz rausgewaschen werden, da man sie nicht ganz heiss waschen darf. Dann fangen sie an zu miefeln. Das ist, glaube ich, schlimmer als jeder Schweißfleck, oder nicht? (Es gibt aber super Hygienespüler, die man mit in die Waschmaschine gibt und auch schwarze Wäsche gut riechen lässt.)

7. Ein Deo bzw. Parfum dabei haben

Für mich (und viele andere) ist der Schweißgeruch schlimmer als die Schweißflecken. Dagegen tu ich alles, was nur erdenklich möglich ist. Heutige Deos sind natürlich gut, aber diese Versprechungen von 48 Stunden und Co. halten beim Tanzen nicht annähernd so lang. Eh klar!
Es gibt aber diese kleinen Reisedeos, die so praktisch zum Mitnehmen sind. Das habe ich allerdings nicht immer dabei, aber dafür ein Miniparfümfläschchen. Eigentlich ist es ein Fuzzifläschchen. 😃 Es nennt sich Travallo und ich habe es beim Amazon bestellt. Es ist ungefähr so groß wie die Proben, die man oft in den Parfümerien geschenkt bekommt und man kann es immer wieder nachfüllen.
Das sorgt dafür, dass wir immer gut riechen. Natürlich aber bitte mit der Dosierung aufpassen. Kann auch nach hinten losgehen. 😉

Conny nickt gerade sehr energisch mit dem Kopf…jaaaa…so ein kleines Parfumfläschchen wirkt Wunder.

8. Genug aber nicht zu viel auf einmal trinken

Was heisst das schon wieder? Natürlich sollen wir genug trinken, wenn wir uns körperlich betätigen, aber idealerweise nicht sehr viel auf einmal nach dem wir getanzt haben. Da kriegen wir einen ziemlichen Schweißausbruch, weil der Körper auf diese Menge Flüssigkeit sofort reagiert.
Lieber in kleinen Mengen aber öfters trinken.
Das vergesse ich übrigens regelmässig… Ich komme immer sehr spät drauf, dass ich trinken soll. Das macht dieser Tanzehrgeiz. Nur ja keinen coolen Song verpassen. 😃 Immer diese Herausforderungen…

9. Pausen einlegen

Tja, noch eine Baustelle. Da bin ich besonders schlecht. Ich gebe es zu!
Conny schimpft dann immer mit mir, dass ich knallrot im Gesicht bin und ich soll eine Pause machen. Wenn das nur so leicht wäre. Wenn die Musik passt, will ich einfach nicht pausieren.

Aber es ist eben sehr wichtig. Das kriege ich immer dann mit, wenn ich mal eine Pause wirklich mache. Ich kann dadurch insgesamt deutlich länger effektiv tanzen und die Schweißflecken halten sich durch Pausen auch zurück.
Ausserdem ist es auch immer sehr nett, sich mit anderen Leuten auch zu unterhalten und nicht nur mit ihnen durch die Gegend zu fegen. 😉

10. Ersatzshirts mitnehmen

Wieso das der letzte Punkt ist?
Wenn du die meisten Punkte von oben bereits umgesetzt hast, könnte dieser Punkt bereits obsolet sein.
Ersatzshirts waren schon immer ein wichtiger Teil meiner „Strategie“. In letzter Zeit immer weniger, da ich die oben erwähnten Punkte umsetze. Dadurch ist dieser Punkt meistens nicht mehr notwendig.

Wenn ich aber weiss, dass ich länger als 3 Stunden bei einem Social bin (meistens passiert das bei den Festivals), dann nehme ich sehr wohl Ersatzshirts mit. Allein, damit ich wieder trocken nach Hause gehen kann. Es ist viel gesünder, vor allem in der kalten Jahreszeit. Erst recht dann, wenn man nach Hause spaziert oder sogar mit dem Fahrrad unterwegs ist. Krank ist nicht so gut tanzen. 😉

An sich sind wir am Ende aber einen Punkt muss ich noch anbringen, den ich hoffentlich nicht anbringen muss – weil er so was von logisch ist!

11. Frisch geduscht sein

Klingt logisch? Wahrscheinlich, weil es auch logisch ist. 😉 Hoffentlich muss ihn nicht weiter erklären, oder? Vollständigkeitshalber…

Fazit

Ich möchte trotz Allem noch einmal darauf hinweisen, dass es immer noch besser ist, zu tanzen und zu schwitzen, als sich dauernd davor zu fürchten und deswegen nicht tanzen zu gehen. So schlimm ist die Thematik auch wieder nicht. Aber, wie schon geschrieben, man kann einiges dagegen tun. Und einige dieser Tipps sind wirklich sehr nicht schwer umzusetzen. 😃

Dann steht einem halbwegs „schweißfleckarmen“ Tanzabend nichts mehr im Weg.

Wie siehst du das Thema? Ist das für dich überhaupt relevant? Und in wie fern? Hast du noch zusätzliche Vorschläge, wie man den Schweiß „bekämpfen“ kann?

Ich hoffe, dass diese Tipps für dich brauchbar werden. Diese Maßnahmen haben mich schon jahrelang „trocken“ gehalten und deswegen fühle ich mich fast verpflichtet, sie mit unserer Community zu teilen.kannst jetzt 

Wenn du glaubst, dass es jemandem aus deiner Umgebung hilfreich sein könnte, fühle dich frei, den Beitrag zu teilen. 😉

Stay dry,
Dance & Make A Difference

Responses

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  1. Hallo Dado,
    so ähnlich verhalte ich mich auch. Den Tip mit der Weste bzw. Sakko werde ich verstärkt ins Auge fassen. Bei dem Unterhemd bin ich absoluter Merinofan. Das ist preislich etwas teurer, ist es meiner Meinung aber wert.

  2. Ich bin davon überzeugt, dass man mit dem richtigen Deo auch teilweise unangenehme Schweißflecken vermeiden kann. Als ich regelmäßig getanzt habe, habe ich öfter meine Hemden waschen lassen, um Flecken zu vermeiden. Ansonsten kann man natürlich auch dunkle Hemden benutzen.

  3. Ich habe gelegentlich Schweißflecken beim Tanzen. Wichtig zu wissen, dass es auch atmungsaktive Unterwäsche gibt. Vielleicht finde ich solche Kleidung im Internet.