Social Dancing ist wahrscheinlich das „kompletteste und ganzheitlichste“ Hobby, das man betreiben kann. Davon bin ich mittlerweile mehr als überzeugt, da diese Behauptung nicht nur auf meinem persönlichen Wissen beruht. Sie basiert auch auf der Basis vieler wissenschaftlicher Untersuchungen und Studien.
In diesem Artikel werde ich einige Argumente für diese Behauptung vorlegen und dich daran erinnern, warum du so gerne tanzt, bzw. dich vielleicht dazu motivieren und inspirieren, falls du es noch nicht tust. 😉
Die Reihenfolge folgender Punkte ist absolut zufällig und hat keine Hierarchie. Denn deren Priorität ist natürlich sehr subjektiv, da jeder das Tanzen ein wenig anders erlebt…
1. Verbessert die Fitness
Oft merken wir es gar nicht, aber Tanzen ist ein fantastisches körperliches Training. Je nachdem in welcher Intensität wir tanzen und um welchen Tanzstil es geht, trainieren wir unsere Muskeln auf eine moderate und schonende Art und Weise. Die meisten anderen Sportarten bringen ein deutlich höheres Verletzungsrisiko mit sich, bzw. fokussieren sich auf nur wenige Muskelgruppen. Tanzen trainiert den gesamten Körper auf eine sanfte und ganzheitliche Art und Weise.
Laut unzähligen Studien verbessert regelmäßiges Tanzen unsere Lungenkapazität und die Durchblutung, mobilisiert unsere Gelenke und hält sie aktiv, hilft bei der Regulierung des Zuckerspiegels, verbrennt die Kalorien, stärkt unsere Muskel und Sehnen, usw.
2. Hält unseren Geist auf Trab
Im Social Dancing müssen/dürfen wir dauernd viele schnelle Mikroentscheidungen treffen und umsetzen. Wir sind beim Tanzen geistig und natürlich auch körperlich extrem wach und präsent. Das erweitert unsere geistigen Kapazitäten und schärft unsere Reflexe, da wir dauernd mit neuen Situation kreativ umgehen müssen/dürfen/sollen.
Die Wissenschaft sagt, dass Tanzen mit Abstand die beste Aktivität gegen Demenz ist.
3. Verbessert Balance, Haltung und Koordination
Ein No-Brainer! Bei jedem einzelnen Schritt in egal welchem Tanzstil werden diese drei Aspekte gebraucht bzw. trainiert. Dieses Training nehmen wir in unseren Alltag mit.
4. Verbessert das Selbstbewusstsein
Social Dancing fördert unsere Körperwahrnehmung. Während man sich mit vielen Figuren und Bewegungen beschäftigt, lernt man den eigenen Körper kennen und setzt sich damit auseinander. Das führt wiederum zu mehr Selbstbewusstsein, da wir uns immer wohler in unserer Haut fühlen, akzeptieren wir unseren Körper so wie er momentan ist. Gleichzeitig aber arbeiten wir an der Verbesserung des Status Quo…
5. Aktiviert die persönliche Entwicklung
Keine Frage, manche Aspekte vom Social Dancing können einen emotionalen Stress verursachen, allerdings sehen wir Tänzer das als Erweiterung unserer Komfortzone.
Es ist so, als würden wir unsere Muskeln mit Gewichten trainieren und danach einen Muskelkater bekommen. Das heißt nur, dass die Muskel wachsen.
Durch das Social Dancing stellen wir uns konstant unseren körperlichen und geistigen Grenzen aber meistens auf eine sanfte Art und Weise. Wir merken oft gar nicht, dass wir dabei unseren Einfluss und unsere Komfortzone stretchen.
Das ermutigt uns wiederum, dass wir in unserem Alltag mutiger sind und lockerer mit unseren persönlichen Grenzen umgehen.
6. Reduziert Stress
Körperliche Bewegung und Musik setzen jede für sich alleine Endorphine frei. Man kann sich nur gut vorstellen, was erst die Kombination der beiden bewirkt. Zusätzlich sind wir beim Tanzen so sehr im Moment oder „in the Zone“, dass wir uns von unserem Alltag komplett abschotten und uns voll und ganz auf die Musik und unsere synchrone Bewegung konzentrieren.
Diese Kombination erhöht unsere Stimmung, reduziert Stress und hält mögliche Depressionen von uns fern.
7. Erweitert unseren sozialen Kreis
Social Dance ist eine fantastische Plattform, um Leute kennenzulernen und dich mit ihnen auszutauschen. Das Gute daran ist, dass du selbst entscheiden kannst, wie tief du dich mit Menschen dabei austauschen willst.
Sobald es dir zu viel wird, geh einfach tanzen. Tanzen und Unterhaltung funktionieren gleichzeitig nicht so gut. Daher kann man beides selbst steuern. 😉
8. Stärkt die soziale Interaktion und heilt Schüchternheit
Social Dancing Events bieten ein fantastisches Rahmenprogramm für die soziale Interaktion. Scheinbar dreht sich bei so einem Event alles ums Tanzen, aber das trügt natürlich. Ja, die meisten Menschen in dem Lokal tanzen, aber jeder tut es aus seinen eigenen Beweggründen und das ist gut so.
Für die meisten Social Dancer ist das Tanzen „nur“ ein Tool, um ihr Leben zu bereichern, ob sie es zugeben oder nicht.
Conny und ich beobachten seit Jahren, wie durch Social Dancing aus grauen Mäuschen tolle selbstbewusste Männer und Frauen werden.
Viele in ihrem Alltag schüchterne, introvertierte und zurückgezogene Menschen haben durch das Tanzen auch andere Seiten von ihnen kennen und schätzen gelernt.
9. Hilft beim Kreieren oder Vertiefen einer romantischen Beziehung
Es ist kein Geheimnis, dass Conny und ich uns beim Tanzen kennen und lieben gelernt haben. Wir kennen unzählige Paare, die sich auf die gleiche Art und Weise kennengelernt haben.
Social Dancing beschleunigt den Prozess des Kennenlernens ums Vielfache. Beim Tanzen weiß man sofort, ob du mit jemandem auf der gleicher Welle bist. Ein harmonisches Tanzen ist natürlich kein Garant für eine harmonische Beziehung aber es gibt uns einige Zeichen, die sich sonst ohne Tanzen erst viel später zeigen.
Durch den intensiven Körperkontakt und die Tatsache, dass man sich miteinander im Einklang mit Musik bewegen soll, sagt schon sehr viel darüber aus, wie es um die allgemeine Kommunikationsfähigkeit im Paar steht.
Beim Paartanz wird man dauernd mit verschiedensten kreativen Herausforderungen konfrontiert und man versucht im Teamwork das beste aus jeder Situation zu machen. Das geht nur mit viel Einfühlungsvermögen und Bereitschaft dem anderen „zuzuhören“.
10. Verbessert unser Fortgeh-Verhalten
Als ich nicht aktiv getanzt habe, hat sich mein Fortgehverhalten auf das Sitzen oder Stehen, bzw. Trinken in den Bars eingeschränkt. Das war´s!
Als ich mit dem Social Dancing begonnen habe (ich war damals 22), hat jeder durchtanzter Abend viel mehr an Bedeutung, Sinnhaftigkeit und Substanz gewonnen! Ich habe aufgehört, mich sinnlos zu betrinken und habe dadurch auch vieeeeeel Geld gespaart! 😉
11. Fördert unsere Kreativität
Viele Social Dancer haben „normale“ Bürojobs, die mehr oder meistens weniger mit ihrer Kreativität und ihren künstlerischen Sinnen zu tun haben. Social Dancing füllt dieses Loch!
Beim Tanzen geht es unter anderem um den persönlichen künstlerischen Ausdruck und Interpretation der Musik und der dazugehörigen Bewegung. Das fördert natürlich unsere Kreativität und öffnet uns die Türen in eine andere Welt, die wir vielleicht von unserem Alltag gewohnt sind.
12. Stimmt uns positiv und heiter
Ich kenne unglaublich viele Leute, die es durch den Alltag hauptsächlich durch ihr Tanzhobby schaffen und die Tanzabende ihre seltene oder gar einzige Wohlfühlinsel sind.
Jö, Social Dancing ist so mächtig, es zu schaffen, dass wir viele negative Ereignisse aus unserem Alltag dadurch vergessen und/oder nicht mehr so schlimm sehen.
13. Fördert die Reiselust
Die Tanzfestivals sind mittlerweile auf der ganzen Welt so allgegenwärtig und präsent, dass es für viele TänzerInnen nur eine Frage der Zeit ist, wann sie ihre erste Tanzreise unternehmen. Man besucht Orte und Länder, die man sonst wahrscheinlich nicht besucht hätte. Wir waren 2015 in Moskau(!) wegen unserer Fortbildung im Tango Argentino. Russland wäre normalerweise nicht auf unserer „normalen“ Reiseliste gewesene. Und es war trotzdem sehr cool.
Wir kennen sehr viele Festival-Geeks, die mindestens 1-2 im Monat in eine andere europäische Stadt fliegen, um ihrer Tanzleidenschaft nachzugehen.
14. Beeinflusst unsere Optik
Tanzen ist eine Kunstform. Es geht um die Ästhetik der gemeinsamen Bewegung mit der Musik. Dazu gehört auch, dass wir uns äußerlich anpassen.
Das bedeutet nicht unbedingt, dass man sich exzessiv und unnatürlich schminken oder anziehen soll. Ein eindeutiges NEIN!
Es bedeutet einfach, dass wir uns etwas bewusster herrichten und etwas mehr auch auf unsere äußerlichen Qualitäten achten. Das verbessert unseren „ersten Eindruck“ und da ist nichts Schlechtes dabei, oder? Das wiederum fördert unseren Selbstwert. 😉
15. Verlangsamt den Alterungsprozess
Tanzen hält jung! Das ist im Grunde die Quintessenz aller oben genannten Punkte. Alle oberen Punkte zusammen bewirken, dass wir uns vital, aktiv, fit, hübsch, selbstbewusst, happy und erfüllt fühlen. Das hält eben jung!
Fazit
Einiges davon wusstest du natürlich und wegen des einen oder des anderen hast du dich sogar entschieden, dich dem Social Dance überhaupt zu widmen.
Das eine oder das andere ist aber sicher auch mehr oder weniger neu, bzw. du hast es nicht so betrachtet. Dieser Artikel sollte dir und deinen (Tanz)Freunden wieder bewusst machen, auf wie vielen Ebenen Social Dance dein Leben bereichern kann oder es bereits tut.
Denk dran, wenn du dich nächstes Mal fragst, ob du tanzen gehen oder doch zu Hause bleiben sollst. 😉
Keep on dancing,
Dance And Make A Difference