Ich wünsche KEIN glückliches Neues Jahr…

Es ist der erste Tag eines Neuen Jahres und eine perfekte Gelegenheit, dir ein glückliches Neues Jahr zu wünschen. Aber das tu ich nicht!

Glück und Glücklichsein sind nämlich extrem irreführende, verschriene und ausgesaugte Begriffe, wodurch  wir  bei  “Rezepte für ein glückliches Leben” oft fast taub werden und gar nicht mehr hinhören.
Es hat auch damit zu tun, dass jeder und seine Nachbarn DIE Idee und Theorie haben, was man zum Glück braucht.

Als ich vor ein paar Tagen ein sehr schönes Interview mit Reinhard Haller zum Thema Glück in der Kleinen Zeitung gelesen habe, wurde ich zu diesem Artikel inspiriert.
In diesem Interview bringt er genau diese Sachen auf den Punkt, die mich in meinen Lebensansichten sofort abgeholt hat.

Dieses Thema hat sehr wohl mit dem Social Dancing zu tun, nur vielleicht nicht so direkt und offensichtlich, wie du es bisher von mir/uns gewohnt bist. Konkreter dazu weiter unten.

Glück ist ein Moment-Zustand – die Zufriedenheit hält viel länger

Fazit aus dem Interview ist, dass wir gar nicht nach Glück streben sollen, da Glück eher etwas Momentanes und Flüchtiges ist.

Man sagt ja auch oft: “Glück gehabt!”
Mit anderen Worten, “du hast es nicht (wirklich) selbst erarbeitet!

Zufriedenheit ist etwas,  wonach wir eher streben sollten – seiner (und meiner) Meinung nach.
Denn Zufriedenheit ist deutlich stabiler und nachhaltiger, flacht Tiefen ab und lässt die Gelassenheit und Offenheit wachsen. Aber  der für mich wesentlichste Unterschied ist:

 Zufriedenheit kann man sich erarbeiten! 

Glücklichsein hängt oft von äußeren Faktoren ab (auch weil wir es zulassen), aber Zufriedenheit…
…Das ist ein Zustand, an dem wir intuitiver weise gewohnt sind, länger zu arbeiten.

Menschen die grundsätzlich mit sich selbst zufrieden sind, tendieren bereichernder für sich selbst und ihre Umgebung und die Community zu werden, da sie aktiv an ihrer (Selbst)Zufriedenheit arbeiten (müssen).

Das Gegenteil davon wäre, alles und jeden zu kritisieren, weil man unterbewusst glaubt, dass es ihm dadurch besser fühlen wird.

Doch wie kann man die Zufriedenheit steigern?
Das ist individuell verschieden. Jedoch ist es wichtig, sich täglich bewusst kleine Auszeiten zu gönnen, die das Wohlgefühl steigern.

Einige Beispiele wären:
Bewegung für das körperliche Wohlgefühl
Kreativität für die Verwirklichung
Lesen oder etwas schreiben für die intellektuelle Zufriedenheit
Entspannung wie Meditation oder z.B. einen Moment für einen guten Cafe oder Tee genießen
Erschaffen eines Wohlfühlortes (sein eigens Zuhause gestalten)
Freundschaften und wohltuende Beziehungen fördern und leben
Musik und Tanz in seinen Alltag integrieren
usw.

Besonders wichtig erscheint uns aber die Eigenschaft, flexibel zu bleiben und die Momente anzunehmen, die sich einem bieten, als starr an Mustern bzw. Vorstellungen festzuhalten.
Denn der Alltag erfordert Improvisation, um diese Momente der Förderung von Zufriedenheit einbauen zu können.
Es sollte immer mehrer Optionen geben, denn nur so bekommt man den Zwang aus der Sache…zumindest unserer Meinung nach.

Damit kommen wir schon zum nächsten Punkt. 😉

Zufriedenheit + Gelassenheit = BÄNG-Kombi!

Wenn die Gelassenheit noch dazu kommt, nähern wir uns einem optimalen, sehr produktiven und fast unerschütterlichen Zustand, der uns aus jeder Krise heraus boxt!

Gelassenheit meine ich in dem Sinne, dass wir uns nicht sofort von jeder (negativen) Emotion, die wir verspüren, wegspülen lassen” – meint Haller.

Denn wie ich hier in diesem Blog so oft bereits geschrieben habe:

Wir sind nicht unsere Emotionen! 

Das sagt sich natürlich so leicht, aber dies zu leben ist ein anderes Monster!

Ich muss gestehen, Zufriedenheit und Gelassenheit fallen mir persönlich sehr intuitiv und natürlich.

Zufriedenheit deswegen, weil ich weiß, dass ich viele Dinge selbst in der Hand habe. Das ist eine gute Nachricht!
Und das obwohl ich bereits erleben musste, wie äußere Umstände tatsächlich massiv nicht nur das Leben sondern “Überleben” einschränken können.

Gelassenheit ist eigentlich schon immer ein Teil meiner Persönlichkeit gewesen. Das ist aber nicht immer von Vorteil. Das wird Conny bestätigen können. 🙂

Die Zufriedenheit und Gelassenheit im Social Dancing

Wie ich bereits versprochen habe, gibt es hier für mich eine Verbindung zu unserem Tanzen, speziell in dieser Corona-Zeit!

Wir alle brauchen mehr Gelassenheit, um nicht von negativen Sachen rundherum abgelenkt zu werden. Von Dingen, die wir nicht (mehr) tun können wie vorher.
Um grundsätzlich zufrieden zu werden/bleiben, obwohl wir nicht mehr wie früher tanzen können, müssen  wir (Tanz)Bereiche und Wege finden, die wir noch beeinflussen können.

Der Satz “in jeder Krise steckt auch eine Chance” kann mittlerweile kaum jemand mehr hören….
…Außer die, die das erkannt  haben!

In diesem Fall haben wir in dieser Lockdown-Zeit eine Chance, das Tanzen aus einer ganz neuen Perspektive zu erkunden und zu entdecken.
Man könnte an Bereichen arbeiten, die man “in der normalen Zeit” kaum wahrnehmen konnte/wollte, bzw. keine Ressource dafür hatte.

Das sind die üblichen Verdächtigen: Grundlagen, allgemeine Technik, Solo-Skills, Stabilität, Balance, Fußtechnik, usw.

Das sind (für die meisten) keine sexy und attraktiven Tanzthemen, aber sie machen einen attraktiv und sexy, wenn man sie beherrscht. 😉

Tipp:

Suche dir also (online) Inhalte über diese Themen und finde Instruktor*innen, die genau diese fundamentalen Tanzbereiche gut vermitteln können.
Dadurch wirst du ganz anders aus dieser Krise heraus tanzen als die meisten anderen. Die meisten Tänzer*innen warten nämlich, bis dieses Chaos vorbei ist, damit sie wieder das Gleiche wie früher machen/tanzen können.
Ich urteile nicht darüber. Es ist eine neutrale Beobachtung.

Ich glaube nur, dass man es anders angehen kann. Das ist alles.

Fazit

Ich wünsche dir also kein glückliches neues Jahr, sondern etwas viel Besseres:
ich wünsche dir ein zufriedenes und gelassenes Neues Jahr.
Der Rest wird sich von alleine erledigen. 😉

Wenn wir alle mehr GELASSENHEIT (den äußeren Umständen gegenüber) verspüren und mehr an unserer eigenen ZUFRIEDENHEIT arbeiten würden, wäre alles rundherum gar nicht mehr so schlimm, wie es anfangs ausgesehen hat.

Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag für unser eigenes Leben und für unser Umfeld genauso.

Dance And Make A Difference

 

Responses

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  1. Hallo Ihr Lieben! Herzlichen Dank, dass Ihr so viele wunderschönen und für mich meist so berührenden und herzerwärmenden Gedanken mit mir teilt. Ihr begleitet mich inzwischen schon so viele Jahre, obwohl Ihr mich nur alle paar Jahre seht und helft mir oft in schweren Zeiten wieder ein Stück vorwärts zu gehen und so manches mit anderen Augen zu sehen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass Ihr ein Teil meines Lebens geworden – und Dank Eures Newsletters – auch geblieben seid.
    Alles Liebe Euch Dreien samt all Euren Helferleins, Monika

    1. Oh, liebe Monika, du lässt mich (fast) sprachlos! Vielen Dank für diese lieben Gedanken! 🙏😍
      Ich kann mich noch an unsere allerersten Tanzkurse erinnern, bei denen du dabei warst! Das ist ja knapp 20 Jahre her! 😳
      Schön von dir zu hören, meine Liebe und danke noch einmal! 😍