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Der Umgang mit Ablehnung im Social Dancing

Wir Social Dancer haben alle (mindestens) eine gemeinsame Herausforderung, der wir uns an jedem Social (Tanzparty) stellen müssen – einen Korb zu bekommen!

Schon einmal erlebt? Ja? Du bist in einer guten (und großen) Gesellschaft!
Wenn die Antwort nein lautet, dann hast du garantiert nicht oft genug gefragt. 😉

Wie auch immer, die Herausforderung (oder für manche sogar Angst) ist da. Sie ist omnipräsent.
Also welche Lösung gibt es? Wie bekomme ich möglichst viele JAs statt NEINs?

Auf diese Frage gehe ich ein wenig später ein. Denn, das ist nicht die wichtigste Frage für den Anfang. 

Die wichtigere Frage wäre: 

Wie gehe ich mit einer potentiellen Ablehnung überhaupt um? 

Es gibt viele Gründe, warum jemand mit dir gerade in diesem Moment nicht tanzen will. Die wenigsten Gründe sind persönlich gegen dich gerichtet. Die meiste Zeit aber nehmen wir es persönlich, oder? 

Wer mag schon eine Ablehnung?!
Hast du ein Nein aufgefasst, als du gefragt hast? Das ist OK… Das passiert uns allen immer wieder. 

Am vergangenen Wochenende haben wir beim Magic Salsa Festival unterrichtet und natürlich viel getanzt. Sehr viel. Wer viel (oder dauernd) tanzen will, muss immer wieder mit Ablehnung rechnen. So auch ich am letzten Wochenende. Völlig in Ordnung. 

Ich hatte zwei Möglichkeiten…
Die erste: enttäuscht zu werden und mich und mein Tanzen endlos (und sinnlos) zu hinterfragen und mich in ein Eck zu verkriechen.
Oder weiter zu fragen, um einen Tanz zu bekommen. 

Du darfst raten, wofür ich mich entschieden habe. 😉

Frage mit Erwartung

Wenn wir jemanden etwas fragen, müssen wir auch die Antwort akzeptieren können. Simpel.
Oft verpacken wir aber unsere Erwartung und manchmal sogar ein Verlangen in eine Frage und sind dann enttäuscht, wenn uns die Antwort nicht gefällt. 

Also, fragst du oder verlangst du nach einem Tanz. Das musst du zuerst dich selbst fragen, bevor du jemanden nach einem Tanz fragst.

Warum bist du da?

Social Dancer haben unterschiedliche Motivationen, warum sie gerade bei einem Social sind. Die meisten aber wollen schlussendlich tanzen, Spaß haben und einen schönen Abend verbringen. Klar. 

Viele von uns wollen aber unbedingt mit der Person X oder Y tanzen. Dann ist der Abend erfolgreich. Wenn sie mit der bestimmten Person nicht tanzen können, dann ist der Abend Pfui. Schade…

Bei jedem Festival denke ich mir, es wäre mal richtig cool mit der einen oder anderen Profitänzerin zu tanzen. Meistens passiert das aber nicht. Nicht weil sie mir direkt einen Korb verpassen, sondern, weil sie schwerer erreichbar sind. Entweder tanzen sie gerade mit jemandem, oder sie sind gar nicht in der Nähe der Tanzfläche. Um mit bestimmten Personen zu tanzen, muss man nach ihnen suchen. Man muss ihnen fast auflauern. Diese Zeit kann ich aber auch tanzend mit anderen tollen TänzerInnen verbringen, die erreichbar sind und gerne mit mir tanzen. 

Wir sind zum Tanzen und nicht zum Lauern da. Und manchmal ergibt sich, dass sich tatsächlich ein Tanz mit so einer „Zielperson“ einfach ergibt. 

Ich persönlich tanze lieber mit „normalen“ Leuten, die einfach gerne tanzen, als mit irgendwelchen „Granaten“, die zwar toll aber nicht so ganz gerne und mit vollem Kommittent mit mir (oder generell) social tanzen.
Bei dieser Sucherei nach dem perfekten Tanz vergeht eine wertvolle Zeit, in der du sehr schöne Tänze genießen kannst. Die Entscheidung liegt bei dir. 

Es entpuppen sich oft unglaublich schöne und magische Tänze bei dieser unkomplizierten Herangehensweise. 😉 Das bestätigt sich immer wieder bei jedem Festival oder Social.

Fragen oder gefragt zu werden?

Immer wieder höre ich (meistens von den Ladies), sie haben an einem bestimmten Abend  zu wenig getanzt, weil sie nicht aufgefordert wurden. Wie schade…
Das ist ein sensibles Thema und ich möchte es sehr pragmatisch und parteilos betrachten. 

Einfach selbst fragen – heißt die Devise. 😉

Man hat auf viel mehr Umstände Einfluss, als man es selbst glaubt. 

Wenn man darauf wartet, gefragt zu werden, muss man eben auch akzeptieren, dass man lange wartet. Wenn man selbst aktiv wird und fragt, stehen die Chancen höher, aber man muss auch damit rechnen, abgelehnt zu werden.
Jeder muss für sich entscheiden, was ihn mehr stört oder, was man lieber macht – sich trauen und tanzen oder das Ego schützen und warten. 

Die meisten von uns haben eine Art Angst vor Fehlern und Ablehnung. Ich auch! 

Passiv zu bleiben, weil man Fehler und Ablehnung befürchtet, ist bereits ein Fehler!

Das heißt, die Chancen weniger Fehler zu machen steigen bereits, wenn du die Initiative übernimmst und dich zu fragen getraust. Aber du musst auch akzeptieren lernen, dass du Fehler machen wirst. Weil wir es alle tun. Egal wie gut wir im Tanzen sind. 

Die besten von uns haben auch am meisten Fehler in ihrem Tanzen on&off the Dancefloor gemacht. Das verspreche ich dir.
Ihre Fehler siehst du aber oft nicht, weil sie es gleich danach noch einmal versuchen und dann noch einmal. Bis es klappt. 

Am Anfang des Artikels sagte ich, ich werde darauf eingehen, wie man möglichst viele JAs bekommen könnte. 

Die kurze Antwort – werde bessere/r und angenehmere/r TänzerIn/Person!

Fazit

Egal wie gut man tanzt, man wird lernen müssen, Ablehnung zu akzeptieren und mit ihr umzugehen. Sonst wird man im Tanzen auch nicht wirklich gut. Die richtig Guten haben viele Tänze hinter sich und das ist einer der Gründe, warum sie auch so gut geworden sind.
Manchmal zählt die Quantität auch ein wenig. 😉

Ich würde dir gerne ein schönes Märchen erzählen, aber das wird dir nicht helfen.
Im Endeffekt geht es im Social Dance darum, möglichst viele schöne Tänze zu bekommen. 

Also versuche möglichst oft, die Chancen zu ergreifen – dann werden sie auch immer öfter kommen. 😉

Dare to ask,
Dance and Make A Difference