Die Covid-19 Situation bringt viele an den Rand ihrer Grenzen – manche an ihre psychischen, manche an ihre familiären oder arbeitsintensiven.
Viele zweifeln an den Informationen und bei vielen wechseln sich Verständnis und Unverständnis in rasend schneller Geschwindigkeit ab. Ja, das ist anstrengend.
Wir beobachten die Aufschreie schon lange, die die sozialen Medien durchziehen. Natürlich sind besonders jene Branchen laut, die die Einschränkungen am meisten betreffen – und dazu gehören definitiv auch wir Tanzschulen, Tanzschaffenden und Künstler.
Es ist schwer, mit jemanden Emotions befreit über das Thema Corona zu sprechen. Die Extreme sind kaum mehr zu fassen und oft glaubt man, dass unterschiedliche Gesprächspartner in unterschiedlichen Welten leben. Wir haben uns oft gefragt, warum wir nicht das Bedürfnis haben zu jammern, obwohl unser Lebenswerk der letzten 16 Jahre auf einen Schlag in Frage gestellt wird.
Warum fühlen wir uns unwohl, wenn wir die öffentlichen Beschwerden von Dienstleistungsbetrieben lesen?
Doch ist das alles im Moment wirklich relevant?
Die Frage
Ist es wirklich wichtig, was ich persönlich darüber denke?
Die meisten würden an dieser Stelle aufschreien: „Natürlich ist es wichtig, was ich darüber denke!“
Aber warte…
Mittlerweile sind wir zu dem Punkt gekommen, wo wir realisieren, dass es z.B. als Inhaber einer Tanzschule vollkommen unwichtig ist, was wir persönlich von der Thematik halten.
Denn unser primäres Ziel ist es, den Menschen die Freude am Tanz, einen inhaltvollen Unterricht und einen Ort des Wohlfühlens bieten zu können.
Und das Wohlfühlen geht leichter, wenn man sich sicher und gut aufgehoben fühlt.
Unsere Kursteilnehmer*innen denken ganz unterschiedlich. Das durften wir bereits im Lockdown erfahren – manche finden alles unnötig und wieder andere sind extrem vorsichtig. Das ist völlig normal und wir akzeptieren und respektieren beide Ansichten und alles dazwischen.
Es gibt rechtliche Vorgaben, an die wir uns halten müssen, und die eigenen Werte und Prinzipien, an die wir uns halten wollen – und damit kreieren wir die Lösung, wie wir zur Zeit Tanzunterricht oder welche Leistung auch immer anbieten können.
Wir tun es so, dass sich in erster Linie alle unsere Tänzer*innen und unser Team möglichst sicher fühlen, egal ob wir die eine oder andere Maßnahme persönlich für übertrieben halten.
Es geht ja nicht um uns und unsere Befindlichkeiten.
Corona-Erkenntnis
Was uns die Corona-Zeit aufzeigt, ist ein bestimmter Egoismus in der Gesellschaft, der sich in den letzten zwei Jahrzehnten durch die Ich-Bewegung etabliert und normalisiert hat.
Der berühmte Satz: „Ich muss jetzt auf mich schauen…“
Meistens bedeutet das in der Umsetzung, dass man die anderen Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung und ihre Bedürfnisse vernachlässigst, weil man sich jetzt auf sich fokussieren will/muss.
Wieso ein oder? Wieso nicht ein und?
Auf sich schauen und auf die anderen…
Ist das so schwer?
Wir fragen uns oft, ob mehr Menschen einen Mund-Nasen Schutz (und andere Corona-Maßnahmen) für sinnvoll/er halten würden, wenn es mehr den Träger selbst als andere schützt?
Fazit
Diese Virusthematik ist omnipräsent, egal ob uns das recht ist.
Ignoranz ist nie eine Lösung, sondern ein Problem.
Wir sehen unsere Aufgabe darin, in den oben erwähnten Rahmenbedingungen das bestmögliche zu kreieren und dadurch möglichst vorausschauend zu planen.
Die einzige Frage, die sich uns stellt ist, ob wir in der Tanzschule für alle einen Wohlfühlraum schaffen wollen und können.
Die Antwort ist ein klares JA! Nämlich in den rechtlichen Rahmenbedingungen und unseren Prinzipien folgend.
Wir setzen lieber unsere Segel richtig zum Wind als gegen Windmühlen zu kämpfen.
Dance (safe) And Make A Difference