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Hard- vs. Soft-Connection im Social Dance

Die Connection im Social Dance ist ein ziemlich verschlissener Begriff. Man erwähnt es oft einfach so, ohne sich dabei viele Gedanken zu machen, was es wirklich bedeutet.
Sie hat nämlich viele Gesichter und kann Vieles bedeuten. Deswegen möchte ich an dieser Stelle dieses Thema ein wenig aufklären.

Wir teilen den Begriff Connection in Hard- und Soft-Connection. Was bedeutet das eigentlich?
Auf diesen Begriff bin ich durch Hard- und Soft-Skills im Arbeitsleben gekommen.

Hard-Connection

Als Hard-Skills werden die offensichtlichen fachlichen Qualifikationen eines Mitarbeiter gesehen mit all seinen Ausbildungen und anerkannten Fortbildungen.

Unter Hard-Connection im Social Dance verstehen wir dementsprechend die offensichtliche rein physische (körperliche) Verbindung zwischen zwei TänzerInnen.
Sie kann natürlich in der klassischen Form passieren (die für den Tanz übliche Haltung) oder auf eine etwas alternative Art und Weise. Auch kann es so weit gehen, dass die Connection über den Ellbogen oder die Schulter des Leaders passiert.
Ich kann mir vorstellen, wie du nun etwas verwirrt aus der Wäsche blickst, während du versuchst, dir das vorzustellen. Es ist eigentlich für diesen Artikel nicht so wichtig. Jedoch haben wir genau das bei Zouk von Xandi Liberato gesehen. Es hat uns sehr fasziniert, da wir so weit davor noch gar nicht gedacht hatten.
Ist der Bergriff „Hard-Connection“ somit klar vertändlich?
Dann zu dem interessanteren Part…

Soft-Connection

Die Soft-Skills in der Arbeitswelt sagen etwas über die persönliche, emotionale und zwischenmenschliche Qualifikation eines Teammitglieds aus. Zu den Soft-Skills gehören Eigenschaften wie Empathie, Teamfähigkeit und Eigeninitiative.

Ähnlich zu den Soft-Skills würde ich dementsprechend auch die Soft-Connection im Social Dance erklären.

Zur Soft-Connection gehört alles andere als das Offensichtliche. Das was man eben nicht richtig sehen und fassen kann.

Die Soft-Connection im Social Dance ist das, was die meisten Instruktoren beschreiben als: „Du musst es fühlen!“
Das ist sicherlich ein Satz, der mich am meisten auf die Palme bringt – „Ihr müsst es fühlen!“
Super! Wahrscheinlich der schnellste Weg, dich als Lehrer von dem Schüler zu disconnecten, meiner Meinung nach.

Aber wie!? Wie komme ich zu dem Gefühl, von dem du da sprichst?!
Tja, das ist für viele eine große Unbekannte und damit auch eine Riesenherausforderung für jeden Instruktor – wie unterrichte ich das Gefühl?

Ein Spoiler gleich vorweg – in diesem Artikel habe ich nicht vor, dir genau zu erklären, wie man zu diesem berühmt berüchtigten Gefühl beim Tanzen kommt. Sorry, wenn ich dich dabei vielleicht enttäusche, aber das ist eher das Material für ein Buch.😀
Na ja, wer weiß… 😀

Was wir sehr wohl in diesem Artikel (und in diesem Blog generell) machen können ist, uns dafür zu sensibilisieren. Uns für alle diese etwas abstrakten Aspekte des Social Dance zu öffnen, sie zu umarmen und zuzulassen, damit sie uns den Weg durch diesen Social Dance – Dschungel zeigen.

Wie Soft-Connection meine Beziehung mit Conny beeinflußt hat

Fokus auf die Soft-Connection im Tanzen ist sicherlich etwas, das die Beziehung zwischen meiner Frau und mir gestärkt hat. Oder überhaupt gerettet hat.
Drama!!!

Irgendwann musste ich mich nach dem Tanz mit Conny mit dem Hintergrund des Satzes: „du bist irgendwie nicht bei mir…“ auseinandersetzen und erfahren, was sie damit eigentlich meint.
„Verdammt nochmal!“ dachte ich mir. „Was heisst das schon wieder? Sicher bin ich bei dir! Ich halte dich ja mit den eigenen Händen! Mehr geht ja nicht!“

Na ja. Typischer Anfängerfehler. Hat er glatt die Hard- mit der Soft-Connection verwechselt.

Was Conny da eigentlich meinte, ist dass sie beim Tanzen nicht das Gefühl hatte, ich würde mich mit ihr und ihrem Wohlgefühl während des Tanzens auseinandersetzen.
Ich würde nicht ihre Gesten und Körpersprache lesen.
Ich würde sie nicht beobachten.
Ich würde einfach über sie drüber tanzen.

Tuschhhhh!!!
A richtige Watsch´n für einen tanzenden Mann.

Ich glaube, dass viele die das lesen, dadurch auf eine oder andere Art und Weise betroffen wurden/sind.

Ich war lange Zeit erfolgreich resistent gegen diese Soft-Skills im Tanzen. Ich dachte, man kann alles über Bewegungstalent und dazu ausgiebiges Training schaffen.
Wie sehr ich mich da nur getäuscht habe. Und wieder mal ein Anfängerfehler. Von denen habe ich viiiiiiele gemacht. Auch als ich kein Anfänger mehr war.
Aber das ist das Material für ein viel dickeres Buch. 😀

Eh klar, dass ich mich damit beschäftigen und meiner Frau schlussendlich zuhören musste. Weil ich bemerkt habe, dass ich sie mit meinem bisherigen Zugang unglücklich mache. Zumindest nicht sehr glücklich…

Und du weisst schon: Happy wife – happy life! 😀

Also machte ich mich für diese Seite des Social Dance auf – für die Soft-Connection und all die für mich damals abstrakten Wünsche des Followers im Tanzen.

Mein Gott, was hat das für ein Unterschied gemacht! Der offensichtlichste war vielleicht, dass unsere Beziehung überlebt hat!
Nicht nur die Tanzbeziehung!
Aber dadurch entdeckte ich Seiten im Tanzen, die mich noch viel tiefer in die Materie eintauchen ließen. Das Tanzen ist für mich ein unendliches unbeschriebenes Buch geworden, das ich jeden Tag um ein paar Seiten erweitere.

Die Pandoras Box des Social Dance wurde für mich geöffnet!

Genauso wie die Spitzensportler einen Mentaltrainer haben, der an ihrem Mindset werkelt, haben wir TänzerInnen auch diese Ebene der Soft-Skills im Social Dance, die es uns ermöglicht, die Pandoras Box des Social Dance zu öffnen.
Die Soft-Skills erweitern unsere Hard-Skills exponentiell und machen uns zu einem seeeeeeehr erwünschten Tanzpartner in der lokalen (oder internationalen) Szene.

Dadurch wird man zu einem ganzheitlichen Social Dancer!
Dieser Weg ist garantiert nicht der leichteste, aber sicherlich einer, bei dem du als Mensch und TänzerIn unheimlich wachsen kannst.

Damit kommen wir auch zu einem der wichtigsten Gründe, warum ich diesen Blog so akribisch Woche für Woche schreibe – ich möchte dadurch jedem, der ihn liest, helfen, seine eigene Pandoras Box zu öffnen!

Conny und ich wünschen uns, dass möglichst viele TänzerInnen diese Aha-Momente im Tanzen erleben, die sie und ihr Leben bereichern, wie sie unseres bereichert haben.

Und der Social Dancing Blog hat eben die Aufgabe, diese oben erwähnte Herausforderung anzunehmen – wie komme ich zu diesem Gefühl?

Die Thematik ist vielschichtig und es braucht Zeit, aber es zahlt sich aus.

Damit komme ich zur nächsten Art der Connection.
Wie, es gibt noch eine?! Neeeeeein….

Keine Sorge, diese ist viel einfacher – ich spreche von unserer Connection.
Jaaaa, die von dir und mir! (und Conny natürlich)
Ach soooo….

Let´s Connect, my friend!

In den kommenden Artikel werden wir dem Thema Soft-Skills im Social Dance noch näher rücken. Wir werden auch ganz andere Beiträge als bisher kreieren wie Interviews mit den großen Influencer der Tanzszene und wirklich regelmäßige Video Snacks 😉 unter anderem. Wir sind über das neue Jahr sehr aufgeregt und darüber, was es alles mit sich bringt.

Also bleib dran!