Die 7 Wege zur Effektivität im Social Dance

Die meisten von uns leben von einem Tag zum nächsten. Wir kämpfen uns durch den Alltag  und hoffen, dass das Universum oder irgendeine andere „höhere Gewalt“ es gut mit uns meint.  Natürlich haben wir alle  Wünsche, Ziele und Bedürfnisse, die wir stillen wollen. Irgendwie hoffen wir auch insgeheim, dass sie sich wie von selbst erfüllen und dass uns wiederum eine höhere Gewalt hilft, dorthin zu gelangen.

Die schlechte Nachricht zuerst:

Wenn wir uns nicht selbst bemühen, alles in unserer Macht stehende zu versuchen, um unsere Lebensziele zu erreichen, wird es höchst wahrscheinlich nicht dazu kommen. Zumindest nicht in der Form, wie man sich das ursprünglich vorgestellt hat.

Die gute Nachricht aber:

Es steht viel mehr in unserem Einflusbereich, als wir uns jemals vorstellen können, denn:

Was hinter uns liegt und was vor uns liegt, sind Winzigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt.
(Oliver Wendell Holmes)

Nehmen wir mal an, du willst mehr aus deinem Tanzen machen. Du willst es auf das nächste Level schaffen und wünscht dir, diese wunderbare Disziplin richtig zu meistern.
Was müsstest du dafür tun? Was müsste geschehen, dass es zu diesem Wunschergebnis kommt?
Es liegt irgendwie auf der Hand, oder?
Man müsste wie ein Besessener so oft und so lange wie möglich tanzen, lernen, üben. Ganz einfach.
Oder…?
Oder ist das Ganze doch etwas komplexer?

Ich bin der Meinung, dass die Kraft, die uns antreibt unsere wichtigen Ziele zu erreichen vom tiefsten Inneren unseres Herzens und Verstandes kommen müsste, um vor allem die Ausdauer für die Umsetzung zu haben. Vor allem in den turbulenten Zeiten, in denen wir vom Alltag abgelenkt sind und absolut nicht motiviert sind, dabei  zu bleiben. Ein Umstand, der nur jedem und dauernd passiert, nicht wahr?

OK, du Neunmalklug… Wie soll man denn erreichen, dass man immer motiviert und fokussiert bleibt? Gibt es eine Formel dazu? Ein Template? Eine Schablone? Was soll ich machen, damit ich das erreiche?“

Der Weg zur wahren (tänzerischen) Größe

Vor nicht so langer Zeit habe ich ein fantastisches und sehr inspirierendes Buch gelesen: Die 7 Wege zur Effektivität von Dr. Stephen R. Covey.
Ein Buch, das ich mittlerweile zum dritten Mal lese und immer wieder Teile davon studiere und versuche, möglichst viel davon zu inhalieren und in mein Leben zu integrieren.
Ich habe bis jetzt nie ein Buch zweimal gelesen. Meistens bin ich nach dem Lesen „zur Tagesordnung“ übergegangen. Bei diesem Buch ist alles anders gekommen.

Es ist ein Buch, dass ich jedem Lebewesen auf dieser Erde nicht nur empfehlen sondern ans Herz legen möchte. Jung oder alt.
Im Buch beschreibt Covey 7 Wege/Gewohnheiten/Prinzipien, durch die du dein persönliches Leben und Schaffen (in den ersten 3 Wegen) und dein soziales Leben (in den Wegen 4, 5 und 6) zu einer wahrer Größe führen kannst.

Der beste Part ist aber, dass alles auf gesundem Menschenverstand und natürlichen Prinzipien des menschlichen Charakters basiert und nicht nach irgendwelchen Techniken und Taktiken der modernen Persönlichkeitsethik oder ähnlichem.

Es geht um die positive Veränderung von innen nach außen.

Eine echte Veränderung also. Eine nachhaltige Veränderung. Die aus der tiefsten Überzeugung kommt.

„Aber ich muss mich nicht verändern! Mir geht´s gut„, könntest du jetzt meinen…
Vielleicht hast du auch recht. Nur so viel dazu:

Wenn wir aufhören besser zu werden, haben wir aufgehört gut zu sein.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Durch die Verfolgung dieser Prinzipien, befindet man sich auf dem Weg der Exzellenz, auf dem Weg zur besten Version von sich selbst. Wenn man sie ignoriert, ist das der schnellster Weg zur Mittelmäßigkeit.

Mittelmäßigkeit ist grundsätzlich nicht schlecht, aber in meinen Augen auch nicht erstrebenswert, oder?

Ich gebe zu, das war ein ziemlich langes Intro.
Was?! Das war nur ein Intro. Oh, Gott!“

Sorry, ich weiß. Aber dieser Artikel liegt sehr nahe an meinem Herzen. Das Ganze hier hat mein Leben in den letzten 2 Monaten extrem beeinflusst und bereichert.
Ich wünsche mir fast nichts mehr als dran zu bleiben und das beste daraus zu machen. Das wünsche ich auch nur jedem und allen. 😀

Und was um Gottes willen hat das Ganze hier mit dem Social Dance zu tun?!“
Ich bin froh, dass du fragst… 😀

Das Leben ist ein Tanz, weißt du es noch?

Das Motto von Conny & Dado.
Das heißt, dass es unglaublich viele Parallelen zwischen dem Tanzen und dem „normalen“ Leben gibt. Das eine kann man problemlos auf das andere umlegen und anders herum.

Diese 7 Prinzipien kann man voll und ganz direkt auf den Social Dance umlegen, um zur Essenz des Ganzen zu kommen. So betrachtet man den Zugang zu Tanz etwas ganzheitlicher.

Das könnte helfen, dass wir dadurch im Tanz eine wahre Verwirklichung erleben. 

Schlussendlich wollen wir uns alle verwirklichen. Wir wollen erfüllt und dadurch auch glücklich sein.

7 Wege zur Effektivität im Social Dance

Die hier aufgezeigten Wege lehnen sich an den Wegen von Stephen R. Covey an und wurden von mir in den Tanzalltag übertragen.

1. Weg – Pro-aktiv sein

Der erste Weg  sagt, dass wir selbst die Gestalter unseres Lebens, unseres Alltags, unserer Freizeit und unserer Zukunft sind.
Wir haben die Entscheidungsmacht, was aus uns werden könnte.
Klingt einfach. Zu einfach um wahr zu sein, ich weiß.

Wir können aber durch unsere pro-aktive Einstellung und Handlung viel mehr beeinflussen, als wir uns vorstellen.
Sprich, wir könnten einen positiven Einfluss auf unser Tanzen aber auch auf unseren Partner und sogar auf unsere ganze Tanzszene ausüben. Ein Satz, der für mich und damit für meine Umgebung alles verändert hat:

Zwischen Reiz und Reaktion ist ein Raum, in dem du eine Wahl treffen kannst, was für eine Art TänzerIn/Mensch du sein willst

Ein paar freie Zeilen zum Nachwirken…

Lass dir bitte Zeit, um diesen Satz zu verarbeiten und zu verstehen, wieviel Macht er hat. Und erst wie viel Einfluss auf dich selbst du mit dieser Herangehensweise erreichen kannst.
Wie oft reagieren wir impulsiv und unüberlegt auf die Reize des Alltags? Doch bereits kurz darauf empfinden wir es ein wenig überzogen und unnötig.
Ich bis vor 2 Monaten unglaublich oft. Viel zu oft.

Wie viel positiver, konstruktiver und damit effektiver wäre unser (Tanz)Alltag, wenn wir in diesen Momenten kurz inne halten könnten und uns an diesen schwerwiegenden Satz erinnern würden:

Zwischen Reiz und Reaktion ist ein Raum…

Wenn wir auf jede Anmerkung des Partners nicht gleich impulsiv reagieren würden.
Wenn wir jeden technischen Fehler des Partners neutralisieren anstatt betonen würden.
Wenn wir bei jedem noch so kleinen Rempler auf der Tanzfläche nicht gleich ausrasten würden.
Wenn wir uns einfach auf unseren Einflussbereich konzentrieren und an den Schrauben drehen würden, die in unserer Reichweite sind.
Wie würde dann unser Tanzalltag womöglich aussehen?

2. Weg – Am Anfang das Ende im Sinn haben

Hier geht es um die Visualisierung unserer Zukunft und dessen, was sie bringen könnte.
Dabei stellt man sich vor, wie man, in diesem konkreten Fall, als TänzerIn in Erinnerung bleiben will. Was will man als „Fußabdruck“ hinterlassen.

Oder etwas weniger dramatisch: wie hättest du gerne, dass in der Toilette „des anderen Geschlechtes“ deine Tanzkünste und dein Auftreten kommentiert werden?

So wie du dir wünscht, dass man über dich als TänzerIn spricht, so solltest du dich auf der Tanzfläche auch verhalten. 

Ich glaube, das sagt genug darüber aus, wie wichtig es wäre, eine Art persönliches und tänzerisches Leitbild zu visualisieren und eventuell sogar aufzuschreiben. Dadurch wird es einem klarer, wo die Reise hingehen soll.
Damit bekommt dein Tanzen noch eine zusätzliche Dimension. Einen Polarstern.

3. Weg – Das Wichtigste zuerst

Wenn man weiß, wohin man als TänzerIn will, dann kann man auch die ersten Schritte in die richtige Richtung vornehmen.
Aber welche Schritte zuerst? Da sind doch so viele Sachen, an die wir denken sollen.
Was ist denn das Wichtigste?

Vielleicht könnte man diesen Gedankengang versuchen:

Was ist dieses eine Ding, das mir SOFORT helfen würde, ein Stück weiter zu kommen. Wodurch könnte alles leichter oder sogar obsolet werden?
Damit kommst du deinem Ziel ein Stückchen näher. Cool, oder?

Auch kleine Schritte führen zu großen Ergebnissen

Man muss sich zwar ein paar Gedanken machen und ein paar Schritte zurückgehen, aber dann aus der Vogelperspektive erkennst du die kleinen Schritte,
die dir wirklich weiterhelfen würde. Zusätzlich werden dir auch jene klarer, die dich mehr verwirren würden.

4. Weg – Win-Win-Beziehungen führen

Der 4. Weg ist wahrscheinlich die beste Investition in eine langfristige (Tanz)Beziehung.
Wir sorgen  für ein Wohlgefühl beider Beteiligten in einem Tanz.
Ich weiß, das ist nicht so einfach. Aber wenn wir es schaffen, gilt das als eine tolle Einzahlung auf das gemeinsame Beziehungskonto, wie es Covey zu sagen pflegt.

Und ich spreche hier nicht von Kompromissen. Das ist die niedrigste Stufe des Win-Win Prinzip.

Bei einem Kompromiss gilt die Gleichung:
1+1=1,5
und bei einer Win-Win-Beziehung:
1+1=3  (mindestens😀)

5. Weg – Zuerst verstehen – dann verstanden werden

Das ist wahrscheinlich der herausforderndste Weg – für mich zumindest. Ich bin einfach ein schlechter Zuhörer und Versteher. Oooops, geoutet. 😀

Aber gleichzeitig ist es, meiner bescheidenen Meinung nach, auch das mächtigste Tool für die zwischenmenschliche und damit auch Tanzbeziehung.
Wie oft hören wir unserem Gegenüber zu und denken mehr bereits über unsere Antwort nach, anstatt einfach weiter zuzuhören?
Ich dauernd.

Und du?
Komm schon…

Konkret im Social Dance: Wir  sollten zuerst auf den Partner achten und versuchen, seine Art der Bewegung  zu „dekodieren“. Erst danach wird das Moves-Repertoire drum herum geschnürt. 😉
Da kommt wieder der Satz aller Sätze:

Zwischen Reiz und Reaktion ist ein Raum, in dem du eine Wahl treffen kannst, was für eine Art TänzerIn/Mensch du sein willst

Ich bekomme schon beim Schreiben Gänsehaut, so essentiell ist dieser Satz für unser (Tanz)Leben.

6. Weg – Synergien schaffen

Eh klar, oder?
Mathematisch ausgedruckt: 1+1 ist nicht gleich 2, sondern 3. Oder 30. Oder 3000. Oder irgendetwas noch viel höheres.
Drama.

Der Weg zur exponentiellen Rechnung ist der Weg der Betonung unserer (und die des Partners) Stärken und Neutralisierung unserer (und die des Partners) Schwächen.
Damit katapultieren wir uns jenseits unserer realistischen Grenzen und erweitern damit unsere eigenen tänzerischen und persönlichen Kapazitäten.

Das geht natürlich dann besser, wenn wir diese Stärken und Schwächen (ob von mir oder von meinem Partner oder Partnerin) überhaupt definieren können.
Diese Fähigkeit erlangen wir wiederum durch die Verfolgung der Wege 1-5. Ganz simpel. 😀

7. Weg – Die Säge schärfen

Wir glauben zu oft, wir hätten für die Erholung  oder zum Lernen keine Zeit.
Wir alle sind manchmal so mit uns und unserer Sicht der Dinge beschäftigt, dass wir nicht den Kopf heben wollen, um etwas Weitblick zu erlangen.
Würden wir dies öfter tun, dann würden wir sehen, dass es bessere und effektivere Wege gibt, um weiter zu kommen.
Alleine schon eine kleine Pause oder ein wenig Abstand kann ganz neue Blickwinkel auf eine Thematik eröffnen.

Wir brauchen immer wieder auf unsere Fortschritte einen frischen Blick. Wir wollen sie evaluieren und sicher stellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Das braucht auch seinen Raum und seine Zeit.

Einssein mit sich selbst und seiner Umgebung

Ich glaube, dass jeder Mensch, der sich einmal mit diesen 7 Wegen auseinandersetzt,  sofort erkennt, wie zielführend sie sind.
Zielführend im Sinne der wahren Größe und zwar von sich selbst und der eigenen  Umgebung.
Sie sind, wie schon am Anfang beschrieben natürliche Grundprinzipien und rühren aus dem tiefsten Menschenverstand und unserem Herzen.
Das bedeutet, dass man wirklich schwer dagegen argumentieren kann. Sie sind einfach so logisch.

Schön ist es, dass sie vor allem zu einer Einheit mit uns selbst, mit unserer Umgebung, mit unserem Partner und schlussendlich mit unserem Leben führen.
Sie kommen aus unserem Gewissen und werden von dem Gleichen angetrieben. Das versichert eine Nachhaltigkeit und Ausdauer bei der Umsetzung.

Wenn wir Eins mit unserem Gewissen sind, kommen wir dieser so oft gewünschten inneren Ruhe viel näher.
Dadurch wiederum strahlen wir mehr Selbstbewusstsein, Freude und Sicherheit aus.

Durch die Anwendung der 7 Wege (oder zumindest ein paar davon) optimieren wir unsere Fähigkeiten, die  beste Version unserer selbst zu werden.
Wer bitte würde nicht gerne sein ganzes Potential ausschöpfen oder zumindest sich daran herantasten wollen?

Ich bin überzeugt, dass wir dadurch unser (Tanz)Leben an der Wurzel packen statt nur an den Blätter zu ziehen.

Ist das einfach?
Nein!
Kann es trotzdem jeder schaffen?
Ja!

Weil es eh schon in jedem von uns hockt und nur darauf wartet, aufgeweckt zu werden. Wir wissen tief in unserem Herzen, dass wir alle diese Fähigkeiten besitzen könnten. Es ist ja kein doppelter rückwärts Salto aus dem Stand oder so was.

Es ist etwas, das wir hier und jetzt, sofort nach dem Lesen des Artikels, anfangen könnten.

Ich persönlich kann von jedem Weg unheimlich viel lernen und profitieren. Noch besser, ich merke, wie ihre Umsetzung im Alltag meine unmittelbare Umgebung (und damit wiederum ihr Rückwirkung auf mich) verändert bzw. positiv beeinflusst.

Ich kämpfe auch mit jedem einzelnen Weg. Kein einziger ist so, dass ich sagen könnte, er wäre automatisch und immer umsetzbar. Auch wenn einige meinem Naturellen entsprechen, ist es einfach schwer, ihnen in allen Lebenssituationen zu folgen.

Manchmal sind wir einfach emotional, impulsiv, faul, egoistisch, müde, hungrig, genervt und manchmal alles zugleich. 😀
Aber ich weiß, dass ich durch das bewusste an die 7 Wege  Denken jeden Tag etwas besser werde als am Tag davor.

Genau dieses Gefühl, das Gefühl der Balance unserer Fähigkeiten und unseres Tuns, wünsche ich jedem, den ich kenne und nicht kenne und allen ihren Facebook Freunden. 😀

Wenn du so wie ich der Meinung bist, dass diese 7 Prinzipien die (Tanz)Welt zu einem besseren Ort machen würden, bitte ich dich um einen Kommentar oder einen Share im Social Media. Damit werden hoffentlich auch andere inspiriert, eine bessere (Tanz)Version von sich selbst zu werden. 😉

Aber erst recht wenn du nicht ganz meiner Meinung bist, würde ich mich sehr über deine Sichtweise freuen. Ich höre ja neuerdings sehr gerne zu, haha.
Und wenn das alles für dich absolut nichts Neues war, dann könnte es dir als eine Erinnerung an die kleinen Dinge des Lebens dienen, die das Leben schöner machen.

Und zum Schluss die letzte Weisheit:

„Wenn ich manchmal bedenke, welch riesige Konsequenzen kleine Dinge haben, bin ich versucht zu glauben, dass es gar keine kleinen Dinge gibt.“
(Bruce Barton)

Become the best version of yourself, Dance & Make A Difference

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