“THE ONE THING” in verschiedenen Tanzstilen…

Was genau meinen wir nun mit THE ONE THING?
DIESE EINE SACHE…

Vor allem in den letzten Jahren wurden wir von einigen TänzerInnen darauf angesprochen, dass wir in vielen verschiedenen Tänzen „authentisch“ wirken obwohl wir in dem einen oder dem anderen Tanz nicht spezialisiert sind. Wahrscheinlich meinten sie damit, dass z.B. Salsa wie Salsa, Tango wie Tango, Lindy Hop wie Lindy Hop, Ballroom wie Ballroom und West Coast Swing wie West Coast Swing aussieht. Oder zumindest so, wie sie sich vorstellen, dass es aussehen sollte. 😉
Ist das nicht normal, wird sich jetzt der eine oder die andere fragen?

Jein… denn es bedeutet, dass man sich mit jedem Tanz zumindest soweit beschäftigt hat, um DIESE EINE SACHE zu finden, die die Essenz des jeweiligen Tanzstiles ausmacht. Dieses eine Ding, das es zu beherrschen gilt. Denn findet man es nicht, kann man noch so viel erlernen, ohne tatsächlich in die Wurzeln einzutauchen.

Viele verschiedenste Tanztechniken können auf die meisten Tänze übertragen werden. Es ist so etwas wie ein roter Faden, der sich durch alles hindurch zieht.

Ehrlich gesagt waren wir fast 10 Jahre lang auf der Suche, nach genau dieser einen Sache in jedem Tanz. Und um es auf den Punkt zu bringen, wir sind keinem begegnet, der uns „erleuchten“ konnte. Natürlich gab es den einen oder anderen Lehrer, der uns näher gebracht hat, und dafür sind wir allen dankbar. Doch es gibt ganz wenige..bis kaum jemanden…der sich mit verschiedensten Tänzen soweit auseinander gesetzt hat, um die Essenz zu finden…. den Nektar eines Tanzes…

Das genau brachte für uns den Reiz. Wir wollten und wollen den Social Dance in seiner Gesamtheit begreifen und auch leben. Somit war für uns das Eintauchen in die verschiedensten Tanzstile die Bereicherung, die wir uns vorstellten, um die Essenz zu finden und diese auch weitergeben zu dürfen.

Als Dado dann auch noch das Buch  „The One Thing“ von Gary Keller las, viel es uns wie Schuppen von den Augen.

Ja, genau das ist es, was wir weitergeben möchten!

WAS IST NUN GENAU DIESE EINE SACHE IN JEDEM TANZ, DIE ES ZUERST ZU ENTDECKEN GIBT, DAMIT UNS ALLES WEITERE VIEL LEICHTER FÄLLT UND NOCH MEHR SINN MACHT?

Wir wollen dich nicht mehr länger auf die Folter spannen, denn wir möchten unsere Erkenntnis, die uns geholfen hat, mit dir teilen. 😉

Es ist uns ein Bedürfnis, genau das dir weiterzugeben, was uns ermöglicht, in so viele Tanzrichtungen einzutauchen und damit Freude und Energie zu tanken.

DOCH EINES IST NOCH WICHTIG: The ONE THING bedeutet NICHT, dass NUR diese Sache wichtig ist. Es bedeutet schlicht und ergreifend, dass OHNE diese Sache alles weitere eher unwichtig wird. 😉

Also…los gehts…. 😉

1.) THE ONE THING IN SALSA

Salsa war unser erster Tanz, den wir tiefer entdeckt haben. Nach vielen Jahren Unterrichtserfahrung war klar… SALSA entspringt im Rhythmus. Ist man selbst fähig „kurz, kurz, lang“ bzw. 123 567 zu vertanzen und diesen Rhythmus tatsächlich in Bezug zur Musik zu fühlen, ist der Weg für die Connection und alle Moves geebnet. Denn auch Salsa entsteht nicht durch Schrittmuster sondern der Fähigkeit, im Rhythmus verschiedenste Raumrichtungen zu erforschen.

Ist man mit dem Rhythmus unsicher, denkt man zu viel an die Schritte, ist zu langsam und als Dame sehr schwer führbar.

TIPP: Tanze vor allem am Anfang der Salsakarriere möglichst oft auch alleine den Rhythmus 123 567 (mit oder ohne Musik) bis er ganz natürlich wird und du dich nicht extra darauf konzentrieren musst.

2.) THE ONE THING IN TANGO ARGENTINO

Einen so komplexen Tanz auf eine Sache zu reduzieren ist wirklich schwierig. Aber nach vielen Tests und Übungen wurde es für uns offensichtlich.

In Tango ist diese EINE SACHE das Bewusstsein der Achse. Manche könnten es auch Balance nennen oder auch „Gewichtsverlagerungsmanagement“.  Bin ich mir meiner eigenen Achse, der Möglichkeit der Gewichtsverlagerung und der Bewegung der Achse im Raum bewusst, habe ich die Möglichkeit, mich auf mein Gegenüber einzulassen und bin offen, einander zu spüren.

Spüre ich meine Achse NICHT, könnte jedes Schrittmuster die Harmonie im Paar stören und den Genuss des Augenblicks verhindern.

TIPP: Setze möglichst oft auch alleine einen Schritt an, kontrolliere die Gewichsteverlagerung von einem auf den anderen Fuß und dosiere die verschiedenen Geschwindigkeiten. Dann übe das Ganze vorwärts, rückwärts, zu jeder Seite und am Platz.

3.) THE ONE THING IN LINDY HOP & CO

In den Swing Tänzen waren Dado und ich uns schnell einig, denn der Name sagt schon alles. Swing muss swingen. 😉
Somit sehen wir das „Pulsen“ oder auch anders gesagt „Vibrieren“ mit den Fussgelenken und lockeren Knien von der Körpermitte  aus als Basis für einen freudvollen Swingschritt.

Doch nicht nur der Schritt sondern vor allem das Führen, Folgen, das Erkennen der unterschiedlichen Rhythmen sowie das Improvisieren sind maßgeblich von der Fähigkeit abhängig, den Swingimpuls und somit das Pulsen durchgehend zu halten.

Setzt man das Pulsen NICHT um, so wird Swing sehr verwirrend und nicht mehr intuitiv umsetzbar.

TIPP: Pulse möglichst oft (wieder alleine) aus der Körpermitte (als wäre man ein Gummiball) und setze während dessen beliebige Schritte in alle Richtungen. Versuche dabei das Pulsen gleichmässig zu halten.

4.) THE ONE THING IN WEST COAST SWING

Mit West Coast Swing beschäftigen wir uns zugegebener Maßen im Verhältnis erst seit Kurzem. Somit geben wir eine Vermutung ab, sind aber selbst uns sehr wohl bewusst, dass sich dies auch noch im Laufe unserer West Coast Karriere verändern könnte. 😉

Dennoch war für uns sehr schnell klar. The One Thing im West Coast Swing ist für uns der Stretch: der Stretch der Verbindung und damit die Fähigkeit, das Atmen unserer Connection zuzulassen und der Stretch im eigenen Körper, der ermöglicht, sich „West Coast like“ zu bewegen.

Setzt man diese eine Sache nicht um, könnte West Coast Swing sehr schnell wie Hustle, Jive oder auch Merengue wirken.

TIPP: Man nehme mit einer Hand den Kühlschrankgriff und ziehe daran aus der Körpermitte, so dass die Tür trotzdem nicht aufgeht. Das ist der Zug für die Grundconnection. Für das Ankern kann man an einer normalen Tür auch aus der Körpermitte ziehen, Arm locker gestreckt halten, Schulter nach unten eingerastet, Gewicht eher auf der Ferse und der weiteste Körperteil ist der Popo, der aber nicht ausgestreckt ist… 🙂
Easy… 🙂

5.) THE ONE THING IN BALLROOM LATEIN

Wie Salsa sehen wir in allen anderen lateinamerikanischen Tänzen The One Thing auch dort im Rhythmus der verschiedensten Tänze. Hat man den Rhythmus vor allem auch in Bezug auf die Musik inhaliert, bekommt der Tanz seinen spezifischen Look.

TIPP: Siehe Salsa nur natürlich mit einem anderen Rhythmus. 😉

6.) THE ONE THING IN BALLROOM STANDARD

Wie im Tango Argentino sehen wir auch hier die eine Sache in dem Bewusstsein der Achse und somit in der Fähigkeit,  unterschiedliche Dynamiken wie das Heben und Senken oder auch das Drehen umzusetzen.

Mit dem Bewusstsein der Achse verbinden wir auch die Haltung, die natürlich maßgeblich in allen Schwungtänzen eine Rolle spielt.

TIPP: Hebe dich ganz aufgerichtet auf einem Fuß  auf die Zehenspitzen und senken zuerst im Stand und dann bei jedem Schritt kontrolliert ab. Dann übe das ganze umgekehrt 🙂

Natürlich gibt es noch viele andere Tänze, die man genau analysieren könnte. Auch im Standard und Latein könnte man noch einmal jeden Tanz extra einer Untersuchung unterziehen.

Aber das ist nicht der Sinn dieses Artikels und würde an dieser Stelle zu weit führen.

Diese Zeilen sollten viel mehr einen Einblick in unsere Sichtweisen und Gedanken bringen und dich zum Nachdenken und analysieren anregen. Es soll zeigen, dass es möglich ist, verschiedenste Tanzrichtungen in der Essenz zu spüren. Ja, es ist möglich, sich verschiedensten Richtungen zu widmen, und dabei tief einzutauchen. 🙂

Dieser Artikel soll dir helfen, die Essenz der verschiedensten Tänze zu finden und dich inspirieren, bei jedem neuen Tanz oder jeder neuen Sache, die du lernst, nach THE ONE THING zu suchen.

Natürlich kann man das auch in andere Bereiche des Lebens umlegen.

Wie gesagt bedeutet DIESE EINE SACHE NICHT, dass es nicht noch viele weitere Dinge in den Tänzen gibt, die notwendig sind, um diesen erfolgreich und mit Freude zu zelebrieren, bzw. die noch zusätzlich wichtig sind, um den „authentischen Look“ und das „tiefe Gefühl“ zu sehen und zu spüren.  Diese eine Sache könnte vielmehr ein Hinweis sein, wo man ansetzen sollte, bzw. wo man BEGINNEN könnte.

Wir sind sehr auf deine Meinung gespannt und würden uns freuen, wenn dir dieser Artikel das eine oder andere Fragezeichen in deiner Tanzkarriere aufgelöst hat.

In diesem Sinne freuen wir uns auf Kommentare, Likes, Shares oder auch einen persönlichen Austausch.

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Responses

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  1. Volle Zustimmung beim Tango! Es ist eine tolle Idee, in den einzelnen Tänzen nach der Essenz zu suchen, wir haben da noch nie drüber nachgedacht. Auf das Buch (und darauf, mir diese Frage mal in verschiedenen Zusammenhängen zu stellen) bin ich jetzt neugierig geworden 🙂 Danke für eure stets inspirierenden Inputs!
    Andrea