“Autopilot-Mode” im Social Dancing – gut oder schlecht? – Podcast Episode #5

Wenn wir eine neue Fähigkeit lernen, versuchen wir bewusst oder unterbewusst gewisse Abläufe zu automatisieren. Je früher das passiert, desto eher kreieren wir neue Räume und Ressource für die neuen Fähigkeiten, die wir lernen wollen.

Ist also eine “Automatisierung“ der Bewegungen eine gute Sache?!

Nicht so schnell…

In dieser Episode schauen wir uns den sogenannten Autopilot-Mode beim Social Dancing näher an – seine guten und auch weniger guten Seiten!
Wir entdecken zwei der wichtigsten Aspekte, wenn es um die Automatisierung bestimmter erwünschten Bewegungskonzepte geht.

Dabei gehen wir auf die drei wichtigste Fragen ein, die du dich fragen sollst, wenn du eine grundlegende Fähigkeit lernen willst!

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Responses

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  1. Sehr gut, ja, differenzierte Betrachtung ist wichtig!

    Eine Sache ist mir hier etwas unklar und zwar “man hat nicht genug Ressourcen, um alles gleichzeitig zu machen” – diese Aussage halte ich für falsch, denn eigentlich kann man die Inhalte immer so wählen, dass man innerhalb der verfügbaren Ressourcen sehr wohl alles notwendige gleichzeitig schafft. Wie kommt es, dass wir hier auseinander gehen?

    Zum Thema Automatisierung wurde als Stichwort das Gefühl für Timing genannt. Das wurde hier nicht weiter ausgeführt, aber in euren Intensives werdet ihr da sicher drauf eingehen, worum es da genau geht. In herkömmlichen Systemen wird ja die Automatisierung von bestimmten Mustern als Ziel verfolgt, wie z. B. in Salsa “123-567-“. Aber genau das ist ja eigentlich falsch bzw. im Widerspruch zum grundlegenden Verständnis über Musik und das Tanzen an sich auch im Bezug auf die bereits genannten “wichtigsten Säulen” der Kreativität und Improvisation.

    Beste Grüße!

    1. Meine 18-jährige Erfahrung als Tanzlehrer bestätigt, wenn es um sehr wichtige grundlegende Fähigkeiten geht (Haltung, Timing, Stabilität, Connection…) haben die meisten keine Ressource diese Fähigkeiten sofort direkt im Tanzen umzusetzen.
      Das macht auch gar keinen Sinn und hilft keinem, weil man überfordert wird.
      Viel besser ist, solche Fähigkeiten ZUERST isoliert zu üben und mit bestimmten Drills den Körper auf das neue Bewegungskonzept konditionieren. Dann soll man sie erst langsam in den praktischen Tanz integrieren. Damit haben wir persönlich die größte Erfolge in unserem Unterricht für unsere Mitglieder und Tanzschüler*innen erzielt.
      Zum Timing werde ich mich hier nicht mehr äußern, da wir zwei diesbezüglich einfach nicht einer Meinung sind und das ist völlig ok. 😉

      1. Lieber Dado,

        danke für deine Antwort. Ja, selbstverständlich ist deine langjährige Erfahrung, eure Ideen und großartigen Erfolge als Tanzlehrer im herkömmlichen System sehr wichtig und wertvoll für die Weiterentwicklung! Ich finde es super, dass sich so viele dafür engagieren und es haben sich ja auch einige Dinge geändert, seit ich vor etwa 30 Jahren den ersten Kontakt mit dem Tanzen hatte. Ich bin da wirklich sehr gespannt, auf alles, was noch kommen wird.

        Im Zusammenhang mit meinen beiden Fragen ist das Thema Timing tatsächlich ein wichtiger Punkt, denn zunächst geht es hier nicht um Meinungen, sondern um Fakten und die sind vom Standpunkt unabhängig, da können wir nur schlecht “nicht einer Meinung” sein. Haben wir da möglicherweise ein Missverständnis?

        Das erste Faktum ist, dass es nicht nur ein wählbares Timing gibt und ein zweites Faktum ist, dass der Tänzer/die Tänzerin zu jeder Zeit selbst wählen kann, wie/mit welchem Timing er/sie die Musik vertanzen möchte. Daraus folgt unmittelbar, dass das Tanzen zu jeder Zeit so gestaltet werden kann, dass alle wichtigen grundlegenden Fähigkeiten (Haltung, Stabilität, Connection, …) im praktischen Tanzen umgesetzt werden können.

        Meine Erfahrung deckt sich insofern mit der deinen 18-jährigen, dass das alles tatsächlich nicht umgesetzt werden kann und man überfordert ist dort, wo man ein Timing anzuwenden versucht, welches der persönlichen Situation nicht angemessen ist, bzw. man kein Bewusstsein darüber hat, dass andere, umsetzbare Timings zur Verfügung stehen.

        Das meine ich tatsächlich ist ein Punkt, der wesentlich darüber entscheiden kann, wie schnell jemand voran kommt. Natürlich haben diejenigen Menschen, welche Musikerfahrung bereits in den Tanzkurs mitbringen, es in jedem System viel leichter, das ist klar.

        VG Marius